Wirtschaften der Zukunft

Wirtschaften der Zukunft

Arena der Blickwinkel

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Wirtschaften der Zukunft dieser Podcast ist als Wegweiser für wirtschaftliche Themen zu sehen, die zukünftig entscheidet sind. Mein Fokus liegt dabei auf den unterschiedlichsten Blickwinkeln mit den verschiedensten Gästen, die ich begrüßen darf. Ich bin Britt Lorenzen und heiße euch herzlich Willkommen, seid mein Gast in der heutigen Folge mit Thomas, Raffael und der Bergmann Brauerei und wenn ihr Lust habt, dann nehmen wir euch jetzt mit auf eine Reise, die sich um Braukost um Treber, um salzige Snacks, aber vor allen Dingen eine Verkettung wunderbarer Zufälle handelt, aber was dürfen sich unsere Zuhörerinnen und Zuhörer freuen?

Ich glaube, das Wunderbare an dieser Geschichte ist, dass ich irgendwann gesagt habe, das machst du jetzt entweder bis zum Erfolg oder bis zum bitteren Ende. Ich kann nur jedem raten, wenn man so einen Traum hat, den anzugehen, wenn ich diesen Traum nicht versucht hätte, dann würde ich heute hier sitzen und davon träumen, es gemacht zu haben.

Und was das mit dem Wirtschaften der Zukunft zu tun hat, seid neugierig und gespannt. Wir freuen uns auf euch.

So, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, heute sind wir in der Bergmannbrauerei und manch einer mag dann denken, Mensch, was hat das mit dem Wirtschaften der Zukunft zu tun, wo seid ihr überhaupt? Wir sitzen im schönen Dortmund und euer Bier, lieber Thomas, das hab ich schon in die nördlichsten Gefühle Richtung Schleswig-Holstein gebracht, genauso wie nach Hakenau an den Bodensee, ich war das genau und ich bringe vor allen Dingen über die Kästen auch wieder zurück, aber da kommen wir nachher mal zu, kannst du unsere Zuhörerinnen und Zuhörer erstmal abholen, wer bist du eigentlich und warum sollten sich unsere Zuhörerinnen und Zuhörer die nächste halbe Stunde von uns beiden verzaubern lassen, wenn es ums Wirtschaften der Zukunft geht und ja, Bierbrauen.

Ob da jemand verzaubert wird, muss er dann selber schaffen. Kann ja auch jederzeit abschalten.

Ich hab's immer geschafft, die Geschichte so zu erzählen, dass sie allen Leuten gefallen hat, weil ich sie eben halt auch tatsächlich so erlebt habe. Mein Name ist Thomas Raffael, Ich bin im Süden Dortmunds groß geworden, in meiner Jugend in der 1970 er Jahren war Dortmund noch Bierstadt Nummer 1, in Europa, zweitgrößte Bierstadt der Welt, wir sind hier mit Bier groß geworden, haben regelmäßig brauereibesuche gemacht, teilweise konnten wir den Text bei den bräuerei Besichtigungen mitreden, weil es immer Freibier und Salzkuchen nach dem Besichtigungen gab, und daher war das alles sehr beliebt, wir sind auch mit dem Biologiekurs zusammen zu Brauereibesichtigungen gegangen.

Und mit dem Biologielehrer zusammen betrunken nach Hause. Was soll den Alkohol nicht verherrlichen? Das soll nur verdeutlichen, wie ich groß geworden bin bei dem vielen Bier hab ich auf dem Gymnasium nie rechnen gelernt, ich hab immer auf den Hochofen geguckt im Winter und der glühte so schön war wohl auch ein bisschen verträumt, hab von meinen familiären Ursprüngen so ein Ostpreußisches gehen und so eine Natur gehen auf jeden Fall habe ich nach dem Abitur angefangen Biologie zu studieren weil mir das lag und weil ich nicht rechnen konnte.

Ganz schön funktioniert hat mir auch großen Spaß gemacht, das.

Ist ein bisschen blond, trotzdem ne ich sag mal für Biologie musst du ja auch.

Zahlenwerke können ja mit der Schule, das hat nicht wirklich gut funktioniert. Ne, ich hab das so mit Ach und Krach da durchgebracht und ich war wirklich froh, als ich das Abitur in den Händen hielt, von daher hab ich auch tatsächlich n bisschen an mir gezweifelt und mir gedacht, besser du suchst dir was was du kannst, wo du Lust drauf hast, dann wirst du das auch schaffen und über Biologie musste man damals tatsächlich nicht viel rechnen können. Ja und so ging das dann und das hat Spaß gemacht. Ich hab in Würzburg, in Bochum und in Aachen Biologie studiert, habe dann Glück gehabt, bin dann auch ein bisschen in die Anwendung gekommen.

Aber es war schon schwierig, sich als Biologe überhaupt nen Job zu suchen, weil es gab nicht viele gleich aus einer kleinen Kaufmannsfamilie stamme, war von daher irgendwie für mich schon mal klar, ich will irgendwann selbstständig werden, hab das Mittel der 90er Jahre gemacht und hab mich mit einem kleinen Büro in Schwerte ja in der Lebensmittelindustrie selbständig gemacht, hab mich mit Wasser abwasserabfall beschäftigt, weil das organische Stoffe sind und das.

Mache ich seitdem bis heute. Kümmere mich dadrum, dass diese ganzen Sachen vernünftig entsorgt werden, das hat mir gelegen, hat immer Spaß gemacht, ich hab immer nach dem zweiten Standbein gesucht, hatte das auch ne ganze Zeit lang, war ne ganze Zeit lang im Bereich der biologischen Altlastensanierung tätig.

Jetzt sind wir ja gespannt, wie du jetzt die Kurve gleich zum Bier bekommst. Ne, das ja schmeckt und Lust macht. Und wenn wir jetzt ich bin ich wir hören weiter zu.

Das hat auch alles immer viel mit Zufällen zu tun und ich habe auch mal einen Vortrag gehalten, wo ich nur die Zufälle aufgelistet habe, die eine Rolle spielen und wo man bei den Zufällen dann auch mal zuschlagen muss. Ich habe also in den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit ziemlich viel versucht und ich habe eigentlich immer zu früh aufgegeben, das muss man auch noch dazu sagen, naja, und dann ist mir 2003 ein Standbein weggefallen.

Und ich habe da erstmal überlegt und es war nicht nötig, dass ich mir ein zweites Standbein suche. Dann kam aber eben halt ein Zufall ins Spiel, ich habe 2005 mit Blick auf das U in der Ritterstraße in Dortmund gesessen.

Kannst du unsere Zuhörer kurz abholen? Das U für uns ist das hier in der Region ein Begriff.

Vielleicht machst du das, das ist neutral. Das ist ja Wettbewerb.

Also ich bin ja auch noch zugezogen. Ach so, meinst du, nee, ich glaube, dann bitte spielen wir uns die Welle gleich gegenseitig zu, das ist das ehemalige Verwaltungsgebäude, ist es das Brauereigebäude der Union?

Das war die Union Brauerei, früher eine sehr, sehr große Brautei, bis zuletzt eine der größten.

Und da steht im Wald ein großer Turm, der ist noch übrig geblieben mit einem U oben drauf und damals in 2005 war das ne Ruine und niemand wusste eigentlich, was man damit machen sollte. Heute ist es n Kulturzentrum, Museen sind da drin und ist n Wahrzeichen für die Stadt Dortmund und von daher hat sich das zum Glück zum Positiven gewendet 2005 war das noch eine Ruine, da standen im Sommer noch Weihnachtsbäume obendrauf auf dem U und ich hatte beruflich in der Markendatenbank des deutschen Marken und Patentamtes zu tun.

Eigentlichen Job auf dem Sektorabfall Ach so genau. Und es war Sommer und ich hatte einen Blick auf das U und ich hatte Durst und keine Lust mehr und so bin ich in dieser Markendatenbank des deutschen Marken und Patentamtes ins Surfen geraten und hab da der Reihe nach Biermarken eingegeben. Ich hab da also Aktien eingegeben, Tier eingegeben, Ritter Kronen, alles was es da so gab und man konnte dann die Geschichte der Markenentwicklung sehen, wer die Marken, wann die gehalten hat.

Also du bist gar nicht auf Dortmund, sondern du hast ja allgemein.

Dortmund weil das Tragische war halt eben halt das in Dortmund, so viel Bierkultur verschwunden ist in den letzten Jahrzehnten, die Sauerländer.

Brauereien sind gewachsen die Dortmunder Brauereien sind geschrumpft und das hat mich, der ich in der Bierstadt Nummer 1 groß geworden bin, natürlich immer beeindruckt. Von daher habe ich zunächst mal Dortmunder Biermarken eingegeben, und da ich zu Hause im Gläserschrank nen Bierkrug der alten Dortmunder Bergmann Brauerei hatte, da hab ich dann auch den Namen Bergmann eingegeben, da kam der interessante Eintrag Marke aufgegeben von der Union Ritter Brauerei, Nein, das bedeutete diese Marke lag brach, die hatte irgendjemand fallen gelassen, nicht verlängert oder was auch immer, wieso vieles in Dortmund hat sich da keiner mehr drum gekümmert und ich habe mehr aus Jux mir diesen Markennamen reservieren lassen.

Kann man das einfach so, dass jede Privatperson, also du hast in dem Moment einfach einer Laune folgend diese Reservierung vorgenommen und sagst ja danke, lieber Krug, also es war wirklich Zufall.

Damals brauchte man noch ein Patentanwalt, heute kann man das schon online machen. Also man muss sich da noch nicht mal anmelden bei Marken und Patentamt, das ist wirklich sehr einfach, da nach Marken zu recherchieren. Eine Anmeldung kostet 300€ oder irgendwie so was ich wollte aber nur die Urkunde haben, ich habe also nicht an irgendwas folgendes gedacht.

Warum? Um sie aus Nostalgie an die Wand zu hängen.

Teil der Dortmunder Bierkultur hing in Form einer Urkunde über meinem Schreibtisch und n Jahr später hatte ich jemand im Büro, der sagte dann Thomas, das ist schön, ist ne tolle Marke, du musst aber wenn du die behalten willst die auch realisieren, also du kannst nicht mag einfach nur Bunkern, sondern du musst tatsächlich wenigstens ein paar Flaschen machen, wo dann auch das Etikett drauf war, sonst kann die Marke jemand abspenstig machen, da habe ich dann das erste Mal darüber nachgedacht, habe überlegt ob es irgendwo jemand geben könnte, der mir Bier für diese alte Marke braut. In Dortmund gab es damals nur noch eine große Brauerei, die Aktienbrauerei, die drohte damals sogar auch noch nach Frankfurt verlegt zu werden, dann wäre Dortmund brauereifrei geworden, das

was die Kultur damals gab es Warsteiner im Westfalenstadion, heute Signal Iduna Park. Ja und so hab ich dann das erste Mal drüber nachgedacht das zu realisieren. In Dortmund gab es eigentlich keine Chance und ich bin dann zur Brauerei Vormann nach Hagen Dahl gekommen und gefahren, das Bier kannte ich schon auch aus meiner Jugend und ich wusste, dass da 25 Kilometer vor den Toren der Stadt eine kleine familiäre Brauerei war.

Wie hat man dich da empfangen oder dem Motto Mensch, da ist einer, der zu viel Zeit hat, vielleicht sogar zu viel Geld? Und sollen wir den wirklich unterstützen oder bist du mit offenen.

Armen empfangen worden. Herr Vohrmann hat mich nicht ernst genommen, der hat weiter an seinem Besuch Kessel gestanden, der hat noch nicht mal die Zeit investiert.

Am Schreibtisch zu setzen, der Stand da und arbeitete weiter. Hat sich das Ganze angehört und so zum Schluss sagt er dann irgendwann ja schöne Geschichte, wenn du das bezahlen kannst, mach ich dir das, also der hat dann aber gesagt, ich brau dir einen Sud mit 60 Hektolitern, also 6000 Liter.

Ist das viel?

Nee, 6000 Liter Bier finde ich für eine Person für einige.

Ja, schönen Dank für die Rückmeldung. In welchem Jahr sind wir gerade, wo bist du 2000?

Das war so 2006 ungefähr. Ja, ich bin dann nach Hause gefahren, fand das irgendwie von der Idee her schon ziemlich faszinierend und dann kommt eben halt ein Teil Ruhrgebiet ins Spiel. Ich habe gedacht, das könnte man doch eigentlich machen, wenn man Freunde zusammentrommelt, da hatte ich immer schon ein Talent dazu, Menschen für so eine Idee zu begeistern, ich habe dann 20 Freunde eingeladen, habe die mit dem.

Zugkosten.

Oder habe die mit dem Zug zur Vormannbrauerei gefahren, habe denen eine Brauerei Besichtigung spendiert habe denen viel Bier zu trinken gegeben und habe sie hinterher gefragt, ob sie sich dann mit mir 6000 Liter Bier teilen würden.

Wie haben Sie.

Angeguckt. Ich meine auch 6000 / 20 ne ist ja immer noch genug.

Für also wir haben schon viele Ideen und Projekte zusammen gehabt, von daher haben die schon gemerkt, dass ich das ernst meine. Das war verrückt, aber die haben gesagt, ja, klar, machen wir und so ging das dann eben halt in 2006 los, so ist diese Geschichte gestartet damals wirklich als verrückte Idee, und es stand da kein Businessplan dahinter oder irgendwie die Idee, noch irgendwas mit Bier zu machen, das war so die Initialzündung.

Habt ihr den Kontakt noch nach Hagen, braut ihr noch in Hagen, weil liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wenn ihr jetzt hier mit mir in Dortmund mit Thomas zusammen am Tisch sitzt, wir sitzen auf einem alten, ja, das kann man auch sagen, wir gucken auf den Hochofen, vielleicht kannst du ganz kurz uns abholen, auf welchem Gelände sitzen wir hier, wo ja, waren wir früher auch mal Brauerei, nee, das war ja.

Komplett. Das war alles Stahl.

Hier war die Infrastruktur des Hochofens, Brauereien gab es hier in der Nähe, die Stiftsbrauerei in Hörde, das ist Umstand 3 Kilometer weiter östlich geschätzt. Ja, so ging die Geschichte los, und keiner hat das wirklich ernst genommen damals.

Und was auch irgendwie eine Rolle gespielt hat, was ich dann in der Folge gemerkt habe, ich hatte bislang ja immer nur mit Abwasser und Abfall zu tun, und da waren eigentlich alle froh, wenn ich wieder nach Hause ging, bin nach einem Projekt.

Jetzt haben sie dich freudig empfunden.

Und wir haben dann Bier brauen lassen beim Herrn Voormann und der Herr Voormann hat uns Kästen geliehen und der Herr Voormann hat uns Flaschen geliehen. Wir haben die da abgeholt, haben die untereinander verteilt und das war ein riesiger Spaß. Wir haben bis heute einen Kontakt dahin, lassen da allerdings kein Bier mehr brauen und ja, wir haben das vor Weihnachten gemacht.

2006 und ja, wir sind die 6000 Liter ziemlich schnell losgeworden und wir haben ganz, ganz positive Resonanz überall bekommen. Also wenn man Bier verschenkt natürlich sowieso, aber es waren auch viele Leute dabei, die eben halt gesagt haben, es ist ja schön, dass da in Dortmund auch mal wieder eine an die alte Biertradition denkt, es haben viele Leute so ähnlich gedacht und gefühlt wie ich, dass es traurig ist, dass die Bierkultur aus Dortmund verschwunden ist. Und ja, so ging das dann weiter. Eine weitere Initialzündung für dieses Projekt und für die Gründung der Bergmannbrauerei war dann im frühen.

Frühjahr 2007 da durfte ich unser Bier dann mit auf eine große private Firmenfeier bringen. Bei der Firma Göke an der B 1 gab es immer legendäre Skihüttenparty ist da, hatten also in Dirndl und Skiklamotten rum, irgendwo.

Da waren immer 1000 Leute und da haben die Veranstalter dann gesagt, Bring doch mal dein Bier mit, kannst du das mal ausprobieren? Ich bin in die Metro gefahren, hab in der Metro n Kühlschrank geholt, hab der Tochter meiner Lebensgefährtin n Dirndl angezogen, hab die daneben.

Gestellt hab gesagt wie verkaufe ich Bier oder wie bring ich mir unter die Leute so rum.

Ihr verteilt sie jetzt mal das Bier und dann gucken wir mal, was passiert. Alle Leute fanden das toll und das Besondere war, ich hab dann auch.

Aber da schwingt ja irgendwie.

Ne, das war ja damals alles irgendwie ja auch und bis heute ist das so. Wir haben das aus Spaß gemacht.

Wenn das nicht funktioniert hätte, dann hätte man da wieder aufgehört. Wir hätten an jedem Punkt eigentlich wieder aufhören können und das hat uns auch so eine gewisse Leichtigkeit in dem Projekt gegeben, die schwingt auch heute bei unserer Marke immer noch irgendwie mit und die versuchen wir eigentlich auch zu pflegen. Nein, das Interessante war, ich hab bei der Gelegenheit einen Redakteur der Ruhrnachrichten kennengelernt, der eben halt darüber berichtete, dass die Aktienbrauerei aus Dortmund zu verschwinden drohte, das war sein Thema und der hörte dann von der Geschichte der alten Marke und der hat die dann in den Ruhrnachrichten samstags auf der regional Titelseite Ganzseitig genauso berichtet wie ich die jetzt gerade erzählt habe daraufhin.

Hatte ich am nächsten Montag Hunderte von E-Mails und Hunderte von Anrufen von begeisterten Dortmundern. Wo ist das, die gesagt haben, genau da riefen Leute an, die haben mich gefragt, wo Krieg ich das denn her, und das will jemand, der eben halt sonst im Abfall und Abwasserbereich eben halt eher immer wieder schnell nach Hause geschickt wurde. Also das war sicherlich auch eine Triebkraft.

Aber was hat das mit dir gemacht? Ich sag mal, da ist ja auch ganz viel Mensch sein Bein, also sowas, du hast ja Emotionen, die du damit ansprichst. Eine Leidenschaft, du erzählst eine Geschichte, du bedienst Tradition, was hat das mit dir als Unternehmer auf der einen Seite, weil ich sehe dich in dem Moment immer noch nicht als der Unternehmer, sondern ein Hobby, das Laufen lernt. Wir sind jetzt vielleicht so ein bisschen noch nicht mal in der Pubertät, sage ich jetzt mal. Was macht das mit einem, der sonst? Ich will nicht sagen, abgelehnt wird, aber jetzt auf einmal mit offenen Armen, was macht das mit einem selbst?

Mich hat das sehr verändert. Ich war früher eigentlich nicht derjenige, der sich gerne auf eine Bühne gestellt hat und was erzählt hat, aber am Anfang merkte man, dass die Leute in Dortmund auf diese Geschichte abfahren, dass die das gut finden, und wir haben natürlich gesagt, wir machen das aus Spaß irgendwie nebenbei weiter, aber wir haben jetzt irgendwie kein Geld zusammengesucht.

Und dann, da in Marketing und Werbung zu investieren. Wir haben gesagt, wir machen das erstmal und wenn, dann machen wir das mit PR. Ich erzähl mal diese Geschichte und wenn alle Leute diese Geschichte hören wollen, dann wird das eben halt jetzt mein Job, diese Geschichte zu erzählen und nach den Ruhrnachrichten kamen die Rundschau, dann kam WDR, dann kamen Fernsehsender und so haben wir ein 2 Jahre lang wirklich Presse gehabt, weil das Thema eine alte Marke neu aufzubauen, das war damals neu, auch die Hamburger Ratsherren Brauerei ist erst 2 oder 3 Jahre nach mir entstanden.

Ach, wie cool ich.

Kommentiere das jetzt mal nicht.

Das lassen wir jetzt einfach mal so stehen. Aber trotzdem muss ich, sag ich mal, für das Brauerei Handwerk mal eine kurze Lanze brechen, weil das klingt ja so. Mensch, du hast eine Laune, du hast eine Idee, du hast das gesehen, weil du einfach an diesem schönen Namen auch hängen geblieben bist. Setz das ins Leben, ja, du hast dich am Haken gewandt, hast ja gerade auch gesagt, Mensch, wir machen heute so direkt nichts mehr mit denen, aber sind hier selber Fuß, habt ihr einen eigenen Braumeister, bist du das, hast du das gelernt? Nee man, das meine ich damit, ich will das nicht, ach so genau das schöne Runterbrechen.

Ach so, die Geschichte geht weiter.

Also bleib bitte dran. Ja, wie geht es weiter?

Ich habe schon während meines Biologiestudiums zu Hause immer johannisbeerwein gemacht, weil das war die billigste Art und Weise, an Alkohol zu kommen. Zum Glück ist niemand blind geworden, aber.

Das Bier ist echt lecker. Also wenn ihr jetzt denkt, was, worüber reden die denn da? Entschuldige bitte, ja.

Also Alkohol herzustellen habe ich schon irgendwie verstanden und als Biologe liegt einem das natürlich auch nahe. Nein, ich habe mich damals bei dem Herrn Voormann eingebucht und bin zu dem hingefahren und wir haben zusammen Bier gebraut, der hat mir das gezeigt, ich bin da tatsächlich morgens um 5 aufgeschlagen und der hat mich dann hart ran genommen und ich habe mir das angeguckt, wie das da geht.

Wie lange hast du dich begleiten lassen oder bist du begleitet?

Worden. Ja, das war jetzt nicht oft, ich sag mal, ein halbes Dutzend mal vielleicht, dass ich dahin gefahren bin. So ein Suzubrauern dauert dann aber einen ganzen Tag, so 7 Stunden, oder was? Also ich war dann auch rechtschaffen kaputt.

Das war so der erste Weg, bei dem ich es gelernt habe, weil ich das einfach wissen wollte. Wo kommt unser Bier her, wie entsteht das da. Und ich habe in der Folge natürlich noch weiter recherchiert, was denn mit dieser alten Marke Bergmann irgendwo noch so alles zusammenhängt. Eine wichtige Frage war zum Beispiel immer, gibt es denn Rezepte oder wie nach welchem Rezept brauen wir denn so ein Bier, wenn dahinter noch Zeit bleibt, kann ich da noch mal zukommen, weil das ist irgendwie auch ganz witzig gewesen.

Aber ich hab dann eben halt noch mal n brauschnellkurs gemacht. Gibt es bei der Demenzakademie in München, da kann man eben halt für eigentlich eher Führungskräfte innerhalb einer Wochen schnellkurs machen und da hab ich dann auch gelernt, wie man braut.

Aber der wichtige Punkt war eigentlich, es kam irgendjemand wieder ein 2 Jahre später in mein Büro sah die Urkunde und kannte die Geschichte schon und sagte Thomas, das ist irgendwie alles toll, was du da machst, aber du musst auch irgendwann sehen, dass die Geschichte wieder richtig nach Dortmund kommt.

Toll. Und das hat mir zu denken gegeben, und das ist natürlich völlig richtig, der hat gesagt, kannst nicht ewig nach Hagen gehen und da alles nur brauen lassen, du musst mal überlegen, wie du das wieder nach Dortmund transportierst. Und da hab ich dann eben halt angefangen wieder mit der gleichen Mentalität, wir wollen da eigentlich nicht viel Geld reinstecken, sondern wir müssen das irgendwie klein anfangen. Ich habe mich dann nach einem Gebäude umgeguckt oder nach einem Raum umgeguckt, das war mühsam, habe aber dann so 2.

1000€ weil man so jemanden wie eine Brauerei, ich sag mal, da gehen ja auch Gerüche mit einher, oder warum war es mühsam, das Gelände zu finden, das Gebäude, wo man wirklich brauen kann.

Vor allen Dingen nicht viel Geld ausgeben, sondern wir wollten was haben, was zu uns passt.

Wir haben am Anfang immer die Strategie gehabt, da möglichst kein eigenes Geld reinzustecken, sondern nur Energie reinzustecken und so unsere Laune irgendwie zu bedienen, zu bedienen und eben halt, wir mussten nie Bier verkaufen, sondern wir haben immer Bier verkauft, das ist bis heute so geblieben, ja und von daher genau kann ich es dir auch nicht mehr sagen, aber ich habe auf jeden Fall im Dortmunder Hafen, also weit drinnen und ganz tief versteckt, eine alte Gießerei gefunden, die auch noch einen Schornstein hatte. Das Gebäude hatte also die Anmutung einer Brauerei, war innen drin fürchterlich dreckig und im 0 Infrastruktur, das hat aber dann diese Gründungstruppe wieder erledigt, wir haben das alles zusammen sauber gemacht.

Wir haben da Elektrik verlegt, wir haben da die Wendes sauber gemacht. Ich habe dann einen Sudberg bestellt aus der Nähe von Hamburg hatten wir das jemand gebaut hat, alte Tanks gekauft, habe das da eingestellt ohne wirklich viel Ahnung davon zu haben und ich habe dann angefangen, einfach da Bier zu brauen.

Also du bist weiter der Braumeister oder hast du dir? Du hast zwar dir Know How angeeignet und mit dem Herrn Fuhrmann aus Hagen auch jemandem gehabt, den du immer fragen konntest. War der dir weiter wohlgesonnen, dann hattest du irgendwann den Respekt, dass es so die eine Frage und B wann hast du erkannt, Mensch alleine die Menge kannst du mal ganz kurz eine Zahl nennen, du hast mit 6000 Litern angefangen.

Wir haben jetzt 2023 2024 darfst du die Menge sagen, möchtest du die Menge sagen?

Im Moment ungefähr 10000 Hektoliter im Jahr.

Wow.

Ja und 60 auf 10000 Hektoliter in 17 Jahren. Das ist jetzt ne organische Entwicklung, da hätte man sicherlich, wenn man am Anfang mehr Geld reingesteckt hätte, eine schnellere Entwicklung haben können. Man hätte aber auch ein höheres Risiko gehabt und die Marke wäre vielleicht nicht so.

Schön eine Manufaktur Biomanufaktur, die ihr habt.

Ja, und ich habe dann angefangen, Bier zu brauen, bin kein Braumeister. Wir haben heute 2 Brauer, aber immer noch keinen Braumeister.

Also ich sag immer mal flapsig, wir haben euch keine Ahnung von dem was wir tun. Das stimmt natürlich nicht ganz, aber das ist ein bisschen was dran und natürlich gibt uns die Kundschaft recht, die gerne unser Bier trinkt und eben halt den guten handwerklichen Geschmack bestätigt. Ich hab damals im Hafen kein Kühlaggregat gehabt, von daher konnte ich da mal nur im Winter brauen, wir haben also da noch außerhalb braun lassen, es war aber wirklich handwerklich so wie in früheren Zeiten dann auch und durch einen weiteren Zufall bin ich dann zu einer Verkaufsstelle gekommen.

Brauerei lag im Hafen wirklich ziemlich versteckt und der Plan war ja irgendwo den Dortmundern zu zeigen, dass wir auch wieder nach Dortmund gekommen sind. Das ging aber im Hafen nicht, wir hatten da noch nicht mal einen Parkplatz, wir konnten da keine Besichtigungen machen und irgendwie waren wir sehr abgelegen.

Das Büro war immer noch in der Ritterstraße mit Blick auf das U. Das ist sehr innenstadtnah und ich bin in der Mittagspause immer an einem leerstehenden alten Kiosk vorbeigekommen.

Der liegt am hohen Wald, zentral in der Innenstadt. Da kommen Zehntausende von Autos jeden Tag vorbei, und dieser Kiosk im Stil der 50er Jahre, wieso ne Muschel, der stand seit vielen Jahren lang leer, hab ich auch immer schon bedauert, weil das eben halt auch sowas vergessenes war.

Und mit etwas gestiegenem Selbstbewusstsein hab ich mich dann aufgemacht und hab versucht rauszufinden, wem der Kiosk gehört und ob man an diesen Kiosk kommen kann. Das war sehr, sehr mühsam. Die Stadt hat n Vierteljahr gebraucht, bis sie rausgefunden hat, dass ihr der Kiosk gehört.

Ja, wie schön. Jetzt werden wir schon mal was vorbereitet.

Ne, die wollten denen nicht abgeben und in keiner Form irgendwie loswerden, weil die gesagt haben, das ist eher ein tolles Grundstück und das wird irgendwann bebaut, da kommt ne Bürogebäude drauf und dann kriegst du nicht den Kiosk. Ja hab ich mich mit abgefunden oder auch nicht und immer mal wieder angänge gemacht. Ich hab dann so die Argumentation gewählt, das glaube ich euch und der Deal könnte ja sein, ihr gebt uns dem Kiosk so lange wie ihr ihn nicht braucht und ich verspreche euch, dass ihr denkt zurück bekommt, wenn ihr denn tatsächlich die Büroimmobilie errichtet, weil erfahrungsgemäß dauert sowas manchmal etwas.

Länger egal.

Statt ne.

Ich hab mich dann noch aufgemacht mit rechten oder linken Hand der Wirtschaftsförderung und dann musste ich noch ins Rathaus. Mit dem hab mich da bei allen hingesetzt und gelangte dann irgendwann ein. Ein älteren Herrn aus der richtigen Fraktion, der auch gerne Bier trank und er hat gesagt, tolle Geschichte, Kriegste den Kiosk und dann hat die Stadt uns den Kiosk vermietet.

Jetzt hast du mir gerade ganz vieles in die Karten gespült und ich muss jetzt gerade noch mal schauen. Ich will nicht sagen, wie wir da die Kurve kriegen, weil wir wollen ja neugierig machen. Wir reden über das Wirtschaften der Zukunft und während ich mit dem ich hier unterhalte, gucke ich auch die ganze Zeit auf einen Slogan, der euch auch begleitet.

Harte Arbeit, ehrlicher Lohn. Ich komme mal kurz von der Seite. Was macht dieser Spruch, Wofür steht dieser Spruch für dich? Ist das wirklich ein Alter, der auch aus der Tradition der Bergmannbrauerei mit übernommen wurde, oder ist das etwas, das ist ja mehr als bodenständig, wofür steht das oder wo kommt der her?

Wir sind eben halt so ein bisschen drauf spezialisiert, mittlerweile Dinge aufzugreifen, die niemand anders mehr haben will. Und wir wollten von Anfang an natürlich auch, das ist kein alter Spruch, Nein.

Wir haben damals in 2008 2009, als man merkte, dass da ne Geschichte draus entsteht. Mein Geschäftsführungspartner Herbert hat damals gesagt, Lass uns lieber ne GMBH gründen, wer weiß wo das hinführt, das war so der Tenor, Wir haben da immer schwarze Zahlen geschrieben, nicht viel Geld verdient, aber das Ganze hat sich getragen.

Und wir brauchten dann irgendwann ne Internetseite haben ne kleine Jugendliche Agentur beauftragt und die hat diesen Claim entwickelt. Ich konnte da am Anfang nicht wirklich was mit anfangen, muss ich ehrlich sagen, weil da war für mich nicht eindeutig, sondern der war vielfach interpretierbar und ich hab ne ganze Zeit lang gebraucht.

Bis ich den Vorteil bemerkt habe.

Von.

Einem Claim, der interpretierbar ist. Also jeder interpretiert den auf seine Art und Weise. Jeder denkt natürlich für sich, dass er hart arbeitet, egal ob er das tut oder nicht, und von daher also.

Eigentlich der ehrliche.

Lohn Das Bier war eigentlich der ehrliche Lohn. Wir sind aber auch schon von Gewerkschaften gefragt worden, ob sie diesen Claim denn haben könnten. Und wenn ich mit meinem Campingbus, auf dem dieser Claim klebt, im Ausland bin, werde ich auch regelmäßig gefragt, was das denn zu bedeuten hat und wie das denn einzuordnen ist. Also wir sind da mittlerweile sehr glücklich darüber und auch da kann ich natürlich wieder noch eine schöne Geschichte erzählen, wenn die mir die Zeit gibst, ich weiß.

Nicht wieviel? Ja, wir haben noch ein paar Themen, habe, aber die gebe ich dir jetzt.

Ich.

Anfang wie schon erzählt gerade die Marke über PR selbst entwickelt. Die ersten Kästen haben wir von Hand in der Garage beklebt, mit dem roten Logo drauf, wie das bei der alten Bergmann Brauerei auch war, das hat viel Spaß gemacht und so sind wir eigentlich an unser Corporate Design gekommen, schwarze Kästen und einfach ein rotes Logo drauf und das ist bis heute so geblieben und ich als Biologe war natürlich ziemlich unsicher, was das Thema Marke und Markenführung angeht, ich habe das 5 Jahre lang gemacht bis wir dann im Jahre 2000.

Einen Artikel über die Marke Bergmann in der Zeitschrift Brand 1 hatten, da gibt es einen Redakteur, der heißt Bergmann, Deshalb ist er auf uns gestoßen. Herr Jens Bergmann hat dann über uns berichtet, in der Brand 1 und auf die Art und Weise sind wir an eine Markenagentur in Düsseldorf geraten, die uns dann auch professionell begleitet hat über einen längeren Zeitraum, die Agentur haben wir an der GmbH beteiligt, weil wir nicht in der Lage waren, sie zu bezahlen, und die hat dann eben das Ganze weiter ausgearbeitet und die haben auch dafür gesorgt, dass der Claim dann richtig dargestellt wird, richtig rauskommt.

Richtig zur Geltung kommt, und die haben den dann eben halt weiterentwickelt. Also alles das, was wir am Anfang gemacht haben, war schon irgendwie richtig, die haben es immer nur noch weiter ausgefeilt.

Sind die heute noch Gesellschafter?

Die sind zerfasert.

Der letzte Gesellschafter daraus ist erst im Frühjahr raus aus der Bergmannbrauerei GmbH im Frieden und im gemeinsamen.

Freizeitrohr das heißt, es klingt mir alles noch zu gut. Deine Geschichte, wo ich gerne irgendwann zuhöre und zuhören, auch mitgeben. Was waren eure größten Herausforderungen, also wo waren die Grenzen, du hast ja gesagt von der Bürokratie, ich weiß nicht, ob die typisch deutsch ist. Auf der einen Seite dann du kommst gar nicht aus dem Fach, du hast zwar eine Meinung dazu aufgrund deiner eigenen Historie und trotzdem.

Die braucht man mal eben ein Bier und jetzt noch mal auch mit Schwenk auf das Wirtschaften der Zukunft. Wie bereitet ihr euch vor, also aus einem Hobby, aus einer Laune ist ja tatsächlich ein Unternehmen ein Geschäft geworden, mit dem ihr Geld verdient, wieviel Leute seid ihr hier?

Das schwer zu sagen. Im Sommer haben wir viel mehr Aushilfskräfte als im Winter, wir sind so 15 bis 20 fest angestellte und 40 bis 50 Aushilfskräfte, weil wir eben halt auch sogenannte Eigenbetriebe haben, man hat uns hier in Dortmund nie in die Gastronomie gelassen, von daher haben wir gesagt, wir machen das selber, die Großen haben uns aus der Gastronomie immer wieder rausgekauft und von daher war der Plan eben halt, wir machen eigene Ausschankstellen.

Wieso gallische Dorf, oder?

Eine Herausforderung. Gastronomie war schwierig und wir haben dann am Anfang aber entschieden, wir lassen das lieber, also wir haben nicht so viel Geld, dass wir.

Rum kaufen könnten. Wir gehen lieber in den Handel, weil im Handel ist man nicht so angreifbar. Wir waren relativ schnell bei der Rewe in Dortmund und decken den Handel seit ach schon über 10 Jahren flächendeckend in Dortmund ab und das funktioniert eben halt auch.

Gut seid ihr auf Rewe zugegangen, ist Rewe auf euch zugegangen?

Kannte rewe? Ich weiß nicht mehr genau, wie es zustande gekommen ist. Ich glaube, ich habe aus meinem Abfallgeschäft jemand genutzt, der einen guten Kontakt zu rewe hatte.

Soweit ist die Historie gewesen.

Ich habe immer schon eine Affinität zu Lebensmittelindustrie gehabt, so nach dem Motto gegessen und getrunken wird immer und das sind halt biologische Prozesse. Von daher sind sie mir auch nah und deshalb einmal diese Geschichte.

Sehr cool.

Wenn du das Wirtschaften der Zukunft hörst, was geht dir durch den Kopf? Gerade konkret auch für die Brauerei, seid ihr am Verfahren irgendwie gerade dran, wo du jetzt schon.

Dran teilhaben darfst, sagst du. Nee, das bleibt weiter ein Hobby, weil irgendwie nicht ne.

Wir sind dann natürlich in den letzten Jahren extrem gewachsen und irgendwann eben halt umgezogen hier auf Phoenix West, haben hier eine kleine Brauerei hingestellt, die von Anfang an eigentlich zu klein war, das war uns schon klar, wir brauen hier sehr handwerklich, hier werden noch Säcke geschleppt und das ist natürlich eigentlich auch kein Zukunftsmodell, das ist schön, die Leute wollen regionale Marken haben, die Leute wollen eine regionale Marke haben, mit der sie sich identifizieren können, von daher ist das richtig, wir haben aber schon vor 2 Jahren angefangen, uns nach einem Grundstück um zu gucken, um dann hier noch mal eine weitere industrielle automatisierte Brauerei in Dortmund zu bauen, also wir würden das tun in Schritten und vernünftig, so wie wir das bisher auch gemacht haben, aber das ist eigentlich schon das Ziel, also man muss hier schon mit.

Technik irgendwann agieren das Problem ist, dass wir in Dortmund gar nicht so viel Platz haben, sowas zu tun. Der letzte Angang vor 2 Jahren ist daran gescheitert, dass wir keinen Abwasserkanal bekommen haben, es war interessant.

Interessant, das ist jetzt diplomatisch formuliert ne, du bist Biologe vom Hintergrund her und du hast mir das Wort geb ich jetzt mal rein, weil du mir das im Vorgespräch schon entgegengebracht hast. Ihr denkt ja trotzdem auch Zukunft. Also es gibt ja auch Abfälle, die sozusagen in einer Brauerei, Zirkel oder Kreislauf abfallen sozusagen, und ich sage nur Treber habt ihr da irgendwie schon eine Idee, wo ihr sagt, wir könnten ja immer noch mal weiter denken und weiter etwas ausprobieren?

Ja, ich bin halt auch nicht mehr der Jüngste. Von da habe ich im Frühjahr das operative Geschäft abgegeben. Wir haben einen jungen, fähigen Geschäftsführer eingestellt, der jetzt die ganze Arbeit machen muss. Mein Job ist nur noch Marketing und Strategie.

Natürlich großen Spaß dran, weil ich ganz viel Freiraum habe, jetzt mir Gedanken zu machen und Gedanken umzusetzen. Und ein Thema, was mich im Frühjahr beschäftigt hat, war das Thema Dreba. Ich bin eben halt mit Reststoffen aus der Lebensmittelindustrie seit 25 Jahren beschäftigt.

Richtig und hab gesehen, wir haben hier ganz viel hochwertigen Traber, der ist Eiweißreich, der ist Ballaststoffreich.

Kannst du kurz abholen, also treber. Trester beim Wein ist der Treber, bei dem beim Brauprozess.

Die Spälzen des Gerstenmalzes, die Hülle, die festen Bestandteil, die im Läuterbottich rausgeholt werden, während des Sud Prozesses, das ist feucht, aber eben halt hochwertig und von daher wird das überwiegend an Kühe verfüttert derzeit. Das ist das Schicksal von circa 2000000 Tonnen Treber jedes Jahr, also es ist ein guter richtiger Weg und das hat lange Zeit Sinn gemacht.

Moment, gibt es nicht nur bei mir, sondern auch anderswo Tendenzen zu überlegen, ob man nicht den Treber Höherwertig verwerten kann.

Wie zum Beispiel?

Eine Entwicklung, die aus der Schweiz kommt, ist, dass man Fleischersatzaustreber herstellt. Also da werden tatsächlich patties und andere Fleischersatzstoffe aus Treber hergestellt, weil der eben halt eiweißreich ist und weil er viele Ballaststoffe enthält, genau das, was wir eigentlich für unsere zukünftige Ernährung brauchen und von daher geht da die Entwicklung hin, da ich eigentlich immer mit der salzigen Snackindustrie verhaftet war über 25 Jahre.

Kann man nicht aus Treber salzige Snacks herstellen und auf diesem Weg hab ich mich jetzt gerade begeben.

Zurück zu deinen Wurzeln. Eigentlich ne als Biologe ist ja n Traum was da quasi.

Alles wieder zusammenwirft auch sehr schön. Das ist technologisch nicht so ganz einfach, von daher weiß ich noch nicht so richtig, wie ich das technologisch angehen soll, aber wir.

Haben heut ja Zeit. Hast du gerade.

Gesagt, ja, das eilt nicht, das brennt nicht. Mich wurmt das jetzt auch nicht, wenn mich da Start UPS überholen, die ist jetzt landauf, landab gibt's mit der gleichen Idee. Ich freue mich, dass es da eine vernünftige Entwicklung gibt für diesen Reststoff und ich selbst hab eben halt jetzt mittlerweile einen Bäcker gefunden, der.

Diesen Traber mal zu salzigen Snacks verarbeiten. Wir sind im Moment in einer Erprobungsphase, werden das nächste.

Jahr schon was, ich sag mal das Bergmanngebäck ne oder wie auch immer.

Wenn ihr, wenn ihr, wenn ihr Thomas jetzt sehen würdet, er sucht gerade als ob er mir ein ein Stückchen reicht.

Genauso ist das.

Wir machen euch jetzt Lust und Appetit da drauf. Wie cool, weil du hattest. Gerade ganz am Anfang, vielleicht holst du da unsere Zuhörer und Zuhörer auch noch mal ab. Den Salzkuchen erwähnt. Wir wissen, was das ist. Da kannst du mal ganz kurz erklären, was das ist und warum es zu mir perfekt passt, weshalb man sozusagen den Treber, ich fange jetzt gerade an, dem Blumenstrauß aufzumachen.

Also eine Eigenschaft von Ruhrgebietlern ist auch, dass man relativ offen und ehrlich ist. Ich merke das sehr, sehr häufig. Wir sind in Dortmund kulinarisch ein kleines bisschen unterentwickelt.

Was hast du diplomatisch?

Wir sind hier in Westfalen und da gab es früher mal Grünkohl und Eintopf. Aber natürlich haben wir mittlerweile gute Restaurants in Dortmund oder gar keine Frage, wir haben auch Sterne Restaurants in Dortmund, aber wir haben keine wirklich historische Küchenentwicklung in Dortmund. Das einzige was es dazu nennen gibt ist quasi ein Salzkuchen, das ist ein salziges Brötchen mit Salz und Kümmel oben drin.

Auf rund mit einem Loch in der Mitte, da kommt Mett und Zwiebeln drauf. Das ist ein typischer Dortmunder Salzkuchen, den gibt es zum Bier, da ist eben halt auch das, was ich anfangs schon mal erwähnte, den gab es eben halt immer früher zu den Brauereien, Besichtigungen, Freigier und ein Salzkuchen.

Und von daher, ich hab für mich entschieden, ich will ne Biermarke entwickeln und will ein Bier verkaufen. Von daher ist das ganz wichtig und das kann ich auch jedem nur raten ganz genau zu definieren, was man denn eigentlich tun will und möglichst auf dieser Linie zu bleiben.

Ich habe immer gesagt, ich will um kein Geld in der Welt Gastronom werden. Wir sind jetzt schon zum Teil Gastronom, weil wir ja eigene Ausschankstandorte haben, weiß ich immer noch geschafft habe, einzuhalten ist, dass wir nicht kochen, also wenn es Salz wir.

Sprechen uns noch mal.

Wenn es Salzkuchen gibt, dann macht die jemand anders. Wir haben hier Food Trucks vor der Tür, also ich will kein Gastronom sein und werden, ich will Bier brauen und eine Biermarke entwickeln und das habe ich bisher stringent eingehalten und das war gut, das ist ein wichtiger Rat an alle, die sich auf einen solchen Weg begeben.

Wollen denken, hier Thomas jetzt in die Augen gucken würde, dann seht ihr ein Grinsen und wir sprechen uns nochmal in 5 oder 10 Jahren wird es um salzene, Snacks und vegane Küche gehen. Das.

Ja, im Store, was du gerade bespielst was eher, ich will nicht sagen, durch ein Zufall entstanden ist. Aber ja, du hast ja irgendwo die Eingebung gehabt, wo du gesagt hast, Mensch, das wäre Sünde. Klar die Tiere zu verfüttern ist das eine, aber warum können wir uns ne als Gesellschaft nicht auch Gedanken darüber machen, wo die Reise noch hingehen kann?

Es ist halt wunderschön, wenn man sieht, dass das nur Vorteile für alle hat.

Ich suche den Haken noch. Ich suche den Haken.

Ja, ja, den Haken habe ich ja schon erklärt, das ist technologisch nicht einfach.

Ja, das heißt ja nichts, aber dem.

Stelle ich zum Beispiel der Treber kommt relativ feucht aus unserem Sudhaus und der verdirbt relativ schnell. Also da gibt es noch was zu tun.

Also es ist schön, wenn man dann hinterher was daraus gebacken hat, aber da muss erstmal noch das Wasser raus, das ist energetisch aufwendig, immer Wasser auszutreiben.

Aber du hast ja den Bäckermeister, den du gerade erwähnt hattest, schon an deiner Seite. Also mal gucken, wo die Reise hingeht, leider so ein bisschen mit Blick auf die Zeit, wobei ich glaube ich jetzt hier noch Stunden nicht nur dir zuhören könnte, sondern wir auch weiter die Reise gehen können, aber das ist ja auch das Ziel neugierig zu machen und gerne mit euch auch dann Kontakt aufzunehmen im nächsten Gang. Wir haben so 2 Stilelemente die den Podcast wirtschaften der Zukunft begleiten und die Bergmannbrauerei ist das eine, aber wer ist eigentlich Thomas Raffael?

Und jetzt wird's persönlich die Frage nach der kleinsten Stärke.

Wenn ihr Thomas jetzt sehen würdet, er guckt mich zwar an, aber gefühlt so Oh Britt, geh mir weg mit dieser Frage. Was ist deine kleinste Stärke?

Ich glaube, ich habe nicht nur eine, ich glaube, ich habe viele.

Okay dann nehmen wir 2 oder welche, passen besonders oder gehen dir als erstes.

Mal. Ich weiß nicht, ob du dich damit zufrieden gibst. Ich hinterfrage mich ständig und auch glaube ich viel zu oft und viel zu viel und ich finde auf diesem Weg eigentlich.

30 kleinste Stärken oder Schwächen und ich merke dann eigentlich auch immer, dass das was ist, was ich nicht weiter verfolgen sollte, sondern ich muss dann eigentlich gucken, ob das jemand anders, besser machen kann.

Und schaffst das, das abzugeben oder bei dir sozusagen auszusortieren und dir den Kopf damit freier zu machen.

Echt auch eine große Stärke. Dann wieder hier in der Bergmannbrauerei. Ich habe immer versucht, irgendwo allen Leuten möglichst Aufgaben zu geben, die sie gerne machen und die ihnen Spaß machen. Das war innerhalb dieses Konstruktes erstaunlich häufig möglich. Natürlich muss auch irgendeiner die Direktarbeit machen, aber.

Das macht ja nicht zu.

Schade, der eine Macht ja lieber, der andere macht sie nicht so gerne. Ich muss tatsächlich über kleinste Stärke nachdenken, ich weiß es nicht, ich bin Westfale, ich bin manchmal ein bisschen stur.

Da könnten wir jetzt mal deine Leute hier drumherum fragen oder euch, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, sozusagen im Geiste.

Seitdem ich das operative Geschäft nicht mehr mache, renne ich hier rum und suche alle möglichen Schwachstellen und gebe die von mir macht auch nicht gleich beliebt. Ich weiß nicht, ob das eine kleinste Stärke ist, keine Ahnung.

Ich würde, nein, lass ich das gleich. Das lassen wir jetzt einfach mal so stehen und der Thomas kennenlernen möchte. Er hat sich eingeladen auf n schönes Glas wir und da auch noch ne, ihr habt ja die unterschiedlichsten Sorten, also da könnten wir es noch mal n neues Fass im doppelten Sinne drauf aufmachen weil ich versteh oder erlebe euch wieso ne Biermanufaktur auch also ihr holt nicht nur alte Sorten wieder rein sondern entwickelt das auch weiter mit durch Rückmeldungen der Gäste Mensch ne was sucht ihr was, was empfindet ihr da ist ja ganz viel Emotion bei eurem Bier dabei.

Eine steile These zum Thema.

Kriegt ihr manchmal auch. Ich will nicht sagen, du hast ja gerade gesagt, Mensch, Gastronomie haben wir ganz viel Widerstand erfahren, sind nachher Richtung Großhändler gegangen, habt ihr Angst oder Respekt davor, auch verdrängt zu werden, irgendwann wieder vom Markt, oder sagst du, nee, das ist wirklich egal, weil wir sind ja unseren weggegangen und wir werden auch die nächsten 17 Jahre unseren Weg gehen, ich verschluckt euch die große Brauereiindustrie, die wir hier.

In meinem Fall, weil die sind nur an großen Mengen interessiert und nicht an so kleinen Mengen, wie wir sie produzieren.

Sozusagen das gallische Dorf im eigenen Hause. Dann sein, ne wir.

Haben viele Jahre lang tatsächlich keinen Wettbewerb gehabt, weil wir hier die einzige kleine private Brauerei in Dortmund waren. Wir haben das immer so n bisschen so ähnlich gesehen wie Kölsch oder Altbierbrauereien im Rheinland und so was fehlt in Dortmund und sowas haben wir den Dortmundern zurückgegeben und in dieser Disziplin hatten wir tatsächlich keinen Wettbewerb, wie das zukünftig werden wird, weiß ich nicht, ist auch nicht mehr so richtig mein Job, also bei der.

Strategieentwicklung herauszuziehen.

Bei der Strategieentwicklung bin ich eben halt jetzt soweit, dass ich hier den jungen nachfolgenden.

Erzähle, was ich mir vorstellen könnte, aber ich geb denen das ganz vorsichtig an die Hand und die müssen überlegen, was Sie daraus machen, eben halt zum Beispiel neue Brauerei mit modernster Technologie oder was halt auch bei uns immer ein Thema ist. Wir sind halt hier regional tätig und wir waren aus logistischen Gründen eigentlich auch immer auf Dortmund und die Region beschränkt. Es wäre mal an der Zeit darüber nachzudenken, auch andere Regionen anzugehen oder eben nicht oder eben nicht. Also ich, man sollte meinen, Ruhegebiet wäre nahe.

Klingt ich hab für mich in diesem Jahr Münster als regionales Ziel auserkoren, weil die ne andere Struktur haben, weil die Westfalen sind.

Die haben auch leckere Biere, aber die haben immer halt auch das Bewusstsein für leckere Biere.

Was du möglicherweise in anderen Ruhrgebietsstädten nicht so leicht finden würdest. Oder eben halt wie mit den salzigen Snacks aus Treber, ist eben halt auch die Frage, wie und wo man das dann ansiedelt. Passt das zur Marke Bergmann, passt das nicht zur Marke Bergmann, kann man das unter der Marke Bergmann machen oder sollte man das lieber gesondert machen? Das sind auch noch Überlegungen, die mich umtreiben, aber ich habe jetzt, glaube ich, deine ursprüngliche Frage vergessen.

Vielleicht? Nee, das ist völlig okay, zielt nämlich darauf an, inwiefern ihr sozusagen von den Großen irgendwann vereinnahmt werden könntet und ihr einfach sagt, Nee, das ist gar keine Option, auf der einen Seite aber auch gar keine Gefahr für uns, wir bleiben hier entspannt sitzen, das würde ich aber gerne mit einer weiteren Frage damit abschließen, unseren schönen Dialog nämlich, ihr habt ja.

Ein Erfolgsrezept, nicht aber für euch gesagt, wir möchten nur mit kleinen Kooperationspartnern weiter wachsen, warum ist das so wichtig oder warum kann das eine Stellschraube in eurer Erfolgsgeschichte sein, wenn.

Man lange im Berufsleben war, da lernt man natürlich und sammelt Erfahrungen. Und heute weiß ich das zu schätzen. Einer meiner Wahlsprüche ist im Alter, lässt die Sehkraft nach, trotzdem erkennt man Arschlöcher schneller.

Also Ah, sehr gut Erfahrung spielt ne ganz wichtige Rolle, aber jetzt hab ich den Spruch losgelassen und seine.

Frage vergessen, warum ihr nur mit kleinen Kooperationspartnern zusammenarbeitet und das so wie du klingst. Und so wie ich dich auch kennengelernt und erlebe, auch zukünftig nur tun.

Werde ich finde, dass man mit Partnern zusammenarbeiten muss auf Augenhöhe. Und die müssen eben halt von der Größe auch zusammenpassen. Man muss sich verstehen und muss auch verstehen, was der andere denn eigentlich für Vorteile haben muss und braucht, das heißt, es ist eingeben und nehmen.

Das habe ich so am Anfang meiner Berufskarriere noch nicht so gelernt und das war vielleicht auch noch nicht so ausgeprägt. Mittlerweile ist das immer so, wenn ich mit einem neuen Geschäftspartner irgendwie versuche zusammenzukommen, dann versuche ich den zu verstehen und versuche, sein Geschäftsmodell zu verstehen und versuche zu überlegen, ob das zusammenpassen könnte oder.

Nicht menschlich also, selbst wenn die Profession zusammenpassen würde. Funktioniert aber auch nur, wenn du den menschlichen.

Faktor. Das sind natürlich häufig mittelstände Familienunternehmen, weil man da eben halt ähnlich geprägt ist, ähnlich Ausrichtungen hat, weil man Mittel und langfristig denkt. Von daher ist es eigentlich naheliegend, also wir kommen mit Großen nicht wirklich zurecht.

Ah, auch da, wir sprechen uns nochmal ne. Abschließend würde ich gerne dir die Frage stellen, hast du einen Wunsch, gibt es was wenn du wenn du über die Brauereiwirtschaft der Zukunft auf der einen Seite denkst, aber auch du persönlich als derjenige der diese Idee sozusagen zum Fliegen gebracht hat, hast du was wo du sagst, Mensch wenn es ums Wirtschaften der Zukunft geht, habe ich noch etwas was du gerne mit unseren Zuhörerinnen und Zuhörern teilen möchtest.

Eigentlich natürlich immer die Tendenz, wenn ich irgendwie wünsche habe, die auch anzugehen. Ich lasse die nicht liegen, von daher beschäftige ich mich damit.

Also konkret. Eigentlich.

Konkret zum Beispiel. Ich würde mir wünschen, dass wir unser alkoholfreies Bier gut in den Markt kriegen.

Das geht ja irgendwo weg vom Alkohol, das muss man ja auch als Brauerei realisieren.

Lecker.

Bin immer optimistisch, wenn ich durch Frankreich, Italien, Spanien, fahr und die Weinberge sehe, dann denk ich mir hier so viel Wein, so schnell wird das mit dem Alkohol sicherlich nicht den Bach runtergehen. Man sieht, dass beim Nikotin, wie schnell es dann doch gehen kann und von daher ich würde mir einen schönen Übergang in weniger Alkohol wünschen, das ist natürlich schwierig für eine Brauerei, gibt aber auch Beispiele wie Bionade, wo sowas sehr schnell gehen kann und dann muss man den Kopf ein bisschen aufmachen und denken jetzt irgendwo ein Mischgetränk zu entwickeln hier wäre für uns nicht die richtige Strategie, wir müssen da schon ein bisschen blauer vorgehen und irgendwas anderes überlegen.

Und damit ganz, ganz herzlichen dank dir, dass du mir Rede und Antwort gestanden hast. Wir haben in die Zukunft so ein bisschen reingeschaut, was den Rest da angeht. Also wir sind sozusagen in die Lebensmittelindustrie reingetaucht, wo du ganz klar gesagt hast, nee, da wollen wir eigentlich gar nicht hin und trotzdem einen Beitrag zu leisten, wenn man da mit unseren Trester weiter verwenden kann. Du hast gerade den Weg in Richtung weiter Gesundheit, was das Alkoholische angeht, wo man sagt, Mensch, das mit einer Brauerei zu vereinen, das geht gar nicht, also was macht ihr da eigentlich somit?

Ja, harte Arbeit, ehrlicher Lohn. Ich bin gespannt und neugierig und unsere Zuhörerinnen und Zuhörer auch, wo die Reise hingeht. Thomas, dir ganz herzlichen Dank, wenn wir euch neugierig gemacht haben, dann empfehlt diesen Podcast gerne weiter, aber kommt vor allen Dingen gerne hier zu uns nach Dortmund in die wunderbare Stehbierhalle und kannst du das kurz abschließend noch sagen, was um Gottes Willen ist eine Stehbierhalle?

Na klar, vielen Dank auch. Mir hat es auch großen Spaß gemacht, weil wenn einem jemand gegenüber sitzt, der gute, richtige Fragen stellt, ist es auch viel schöner so ein Gespräch zu führen, dann kommt auch viel mehr dabei raus. Ja, wir haben ja immer Sachen aufgegriffen, die niemand anders mehr haben wollte und ich wollte kein Gastronom werden, von daher habe ich lange überlegt, wie das zusammenpassen könnte, wir wollten.

Einen Ausschlag machen und eine Kollegin ist dann auf den alten Namen Stephi Halle gekommen. Das gab es früher in Dortmund tatsächlich auch den Brauereien angeschlossene Stebyhallen, in denen man im Vorbeigehen ein schnelles Bier trank. Also dieser Name war eben halt auch verfallen, den hat keiner mehr gewollt und den haben wir genau hier unserem Ausschank gegeben, weil wir wollten halt keine Kneipe, wir wollten keinen Kiosk, wir wollten kein Restaurant, all diese Begriffe haben überhaupt nicht zu dem gepasst, was wir getan haben.

Alle passte so wundervoll, von daher hat die viele Zeit, die wir investiert haben in diesen Namen sich auch vollständig gelohnt, weil man kann ja natürlich sitzen, aber stehen im Namen ist nicht so verkehrt, das deutet schon darauf hin, dass wir hier kein Sofa haben, sondern eher Bänke, dann ist das Wort Bier da drin, bei uns gibt es Bier und sonst gar nichts, es stehen Food Trucks vor der Tür, wir kochen nicht, wir haben hier eine Halle, die eben halt von der Optik her zu dem Hochofen passt. Unsere Halle ist sehr, sehr schön, groß und geräumig, von daher trifft es dieser Begriff so wundervoll und er macht gleichzeitig noch ein bisschen neugierig, jemand, der eine Sterbehalte nicht kennt, will.

Gerne mal sehen. Woher weißt du denn, ich steh hier, da hab ich ja noch nie gesehen, von daher n ganz toller Begriff, der uns auch sehr viel geholfen hat und wir sind hier seit 6 Jahren nun und wirklich richtig schön erfolgreich, auch aufgrund dieses Namens.

Und ich würde sagen, damit eine wunderbare Einladung kommt zu uns nach Dortmund, bleibt neugierig, interessiert. Wir freuen uns auf euch, Dankeschön.

Die heutige Folge ist zu Ende, in der es darum ging, 17 Jahre Braugeschichte am Standort Dortmund zu beschreiben und, lieber Thomas, welche Rolle spielen Erdnüsse dabei?

Ja, ich hab ja 2 Jobs gehabt, wie ich eben erläutert habe. Die Brauerei war eine und manchmal Hobby, manchmal anstrengender. Ich fahr jetzt gleich wieder zu meinem Kunden in der Nähe, gehe Abwasser abschmecken und Erdnüsse sortieren, die entsorgt werden müssen.

Das damit zu tun hat, wenn es ums Wirtschaften der Zukunft geht. Wir freuen uns auf euch, bis bald, Tschüss.

Es freut mich, dass ihr bis zum Ende dran geblieben seid. Eine Bewertung und ein Abo des Podcasts ist natürlich meine Empfehlung und hört beim nächsten Mal wieder, wenn es heißt wirtschaften der Zukunft. Ich freue mich auf euch.

Über diesen Podcast

Der ehrbare Kaufmann und das Wirtschaften der Zukunft – sind das Konzepte, die sich miteinander vereinbaren lassen? Dieser Podcast sucht zusammen mit euch Antworten auf Fragen, wie diese. Denn in Zeiten, in denen wir so viel Veränderung erleben, ist der Austausch und der Blick auf verschiedene Perspektiven wichtiger denn je. Gastgeberin dieses Formats ist Britt Lorenzen, die euch herzlich Willkommen heißt. Ihr seid herzlich Willkommen, zuzuhören, aber auch, neue Perspektiven beizusteuern und damit Teil einer Folge zu werden. Ebenfalls herzlich Willkommen heißt Britt Lorenzen in jeder Folge einen Interview-Gast, oder auch mal eine Runde von CEOs und anderen Führungskräften. Dabei sprechen sie im Grunde genommen immer über die Herausforderung, wirtschaftlichen Fortschritt zu wagen in Vereinbarkeit mit sozialen Fragen, Nachhaltigkeit und der eigenen Gesundheit.
Dieser Podcast bietet euch Geschichten von Herausforderungen & Erfolgen, damit ihr davon inspiriert werdet und auch morgen noch mitreden könnt. Seid gespannt & hört rein!
Dieser Podcast ist eine Zusammenarbeit mit der Podcast Agentur an der Alster.

Zur Webseite:
https://wirtschaften-der-zukunft.de
Kontakt via E-Mail: info@wirtschaften-der-zukunft.de

von und mit Britt Lorenzen | Podcast Agentur an der Alster

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